Orchesterprojekt 2020

Orchesterprojekt 2020
Ausführliche Projektbeschreibung

Carl Maria von Weber: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op.19
Rodion Shchedrin: Beethovens Heiligenstädter Testament
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op.67

Aus Anlass des 250. Geburtstags von Ludwig van Beethoven setzt das Programm des diesjährigen Orchesterprojekts von confido camerata zwei ganz unterschiedliche Werke in Kontrast zur populären 5. Sinfonie des „Titanen“ Beethoven. Carl Maria von Webers 1. Sinfonie C-Dur entstand im selben Jahr 1807. Gerade der Vergleich dieses lebendigen und inspirierten Werks des erst 21-jährigen Musikers mit der Fünften verdeutlicht das Spannungsfeld zwischen Klassik und Romantik. Es spricht vom Selbstbewusstsein Webers, dass er weniger versucht, dem Vorbild des renommierten Meisters nachzueifern oder ihn gar zu übertreffen, als vielmehr an die ersten vier Sinfonien Beethovens anzuknüpfen und in den vielen romantischen Möglichkeiten der Orchesterbehandlung seinen eigenen Stil zu finden. 200 Jahre nach der Uraufführung der Fünften schrieb Rodion Shchedrin im Auftrag des Bayerischen Rundfunks und seines im Dezember vergangenen Jahres verstorbenen Chefdirigenten Mariss Jansons ein „sinfonisches Fragment“, das Bezug nimmt auf Beethovens tiefe Lebenskrise in Verbindung mit der Erkenntnis des unwiederbringlichen Verlusts seiner Hörfähigkeit. 1802 verfasste Beethoven einen ergreifenden Brief an seine beiden Brüder. Dieses - als „Heiligenstädter Testament“ bekannte - Dokument diente Shchedrin als Inspiration für sein im Stil einer Konzertouvertüre gehaltenes Werk. Tiefe Emotionalität zeichnet die Werke Shchedrins aus. Auch wenn er - wie Beethoven - als kosmopolitisch geprägter Weltbürger gesehen werden muss, blieb der 1932 in Moskau geborene Musiker ein originär russischer Komponist, dessen Bindung zur musikalischen Tradition seiner Heimat nie abgebrochen ist.