Chorprojekt 2020

Ausführliche Projektbeschreibung

Claudio Monteverdi:

Vespero della Beata Virgine Maria (Marienvesper)

Die 1610 veröffentlichte Marienvesper des italienischen Komponisten Claudio Monteverdi gilt als eines der Gipfelwerke abendländischer Musik. Wenige Jahre nach seiner richtungsweisenden Oper „L‘Orfeo“ entstanden,

wollte sich Monteverdi auch als Komponist geistlicher Werke empfehlen und schuf ein Meisterwerk, in welchem er die gesamte Bandbreite seiner musikalischen Formensprache einbrachte. Dabei verband er alte, traditionelle Elemente der Kirchenmusik mit den neuesten - vom ihm selbst geprägten - musikalischen

Strömungen der Zeit zu einem höchst abwechslungsreichen und theologisch tiefgründigen Werk, das bis heute Ausführende und Zuhörende fasziniert. Die Kombination der musikalischen Stile entspricht der inhaltlichen Ausrichtung der vertonten Texte. Die liturgisch vorgeschriebene Folge von Psalmen, Hymnus und Magnificat sind polyphon gesetzt. Durchbrochen wird diese Folge durch vier, im modernsten Madrigalstil gestaltete Concerti, die den Psalmen des Alten Testaments die heilsgeschichtliche Bedeutung der Gottesmutter

gegenüberstellen. Zusammen mit der rein instrumentalen Sonate über den Choral „Sancta Maria, ora pro nobis“ und den gregorianischen Antiphonen, welche die Psalmen einrahmen, erweist sich die Marienvesper als ein zu seiner Zeit einmaliges und komplexes Gesamtkunstwerk.

Zusammen mit acht Gesangssolisten und dem Tallis Ensemble - einem Instrumentalensemble, das auf historischen Instrumenten spielt - wird sich confido vocale dem Werk klanglich und inhaltlich aus dem Verständnis seiner Zeit heraus annähern. Die Choralschola der Essener Domsingknaben wird in den Aufführungen einen besonderen Akzent setzen.